Blow Up

Was „Absolute Beginners“ zwanzig Jahre später als kunterbuntes Happening zeigte, wird in „Blow Up“ sehr viel schärfer seziert: Die Londoner Swinging SLxties. Ein mäßig erfolgreicher Photograph gerät zufällig hinter einen Mord (oder auch nicht?) und hat dabei eine Liaison mit einem (vielleicht in den Fall verwickelten?) Model. Die Story ist rätselhaft und läßt jede Menge Interpretationen zu. Hoher Kult- und Kunstfaktor. Was „Blow Up“ aber davon abgesehen so wichtig macht, ist sein Porträt der Londoner Szene-Jugend. Eisig ist der Wind an der Spitze der Coolness, lernen wir, und schöne Dinge wie Sex, Drogen oder ein „Yardbirds“-Konzert werden völlig apathisch mitgenommen, weil jede Zielsetzung fehlt. Klingt wie 1993. Den nervösen Soundtrack spielte Herbie Hancock ein.