Blue Rodeo – Palace Of Gold
Moooment, jetzt mal gaaanz ruhig: Wir schreiben das Jahr 2003, oder? Gerhard Schröder ist Bundeskanzler, der Vietnamkrieg seit zwei Dekaden beendet, Rudi Dutschke so tot wie Willy Brandt, Jimi Hendrix, Jim Morrison, John Lennon oder Jerry Garcia, und wallende Gewänder, Haare bis zum Hintern und Sideburns bis zur Halskrause sind so out wie sonst was. Richtig? Falsch, ganz falsch. Jedenfalls sobald wer auf die sehr großartige Idee kommt, Palace Of Gold aufzulegen, das neue Album von Blue Rodeo, jener Qualitätskapelle aus Kanada, die uns schon reihenweise Platten mit den herrlichsten Americana-Hymnen seit The Band und erst vor Jahresfrist eine Greatest Hits CD inkl. eines süperben Remakes des Bee-Gees-Klassikers „To Love Somebody“ beschert hat. Das waren jetzt eine Menge Superlative für einen Satz, aber keine Bange: Es geht so weiter. Für ihr neues Werk bedienen sich Greg Keelor, Jim Cuddy und Co. aus dem Fundus der großen „B’s“: Band, Beatles, Byrds, Beau Brummels, Buffalo Springfield. Und das sind – wie das Leben halt so spielt – einige der Lieblinge Ihres Schreiberlings. Wir hören also psychedelischen, von Bläsern und Streichern reich ornamentierten Country-Pop-Soul-Rock’n’Roll. Wir hören 14 Ohrwürmer, mal cool rockend, mal sanft fließend, mal zart schmachtend, von denen jeder den oben Genannten zur Ehre gereicht hätte. The Sound of the Sixties, aber für das Hier und Heute. Be sure to wear some flowers in your hair. www.bluerodeo.com
Artverwandtes:
Buffalo Springfield – Again (1967)
Beau Brummels – Bradley s Barn (1968)
Byrds – The Notorious Byrd Brothers (1968)
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