Blue Rondo – Bees knees & chicken elbows
Seit ihrem 82er-Debüt ist die Zehnmannhoch-Formation „Blue Rondo a la Turk“ zum „Blue Rondo „-Trio geschrumpft. Gastmusiker (vor allem ein veritabler Bläsersatz) sorgen dafür, daß der kompakte Sound erstaunlich orchestral bleibt.
So bekommt etwa „Manifeste“ auf der A-Seite einen Touch von „Chicago meets Santana‘-Latin-Soul, als wären lauter Mexikaner und Bimbos am Werk. Die Rückseite des Covers (das für Titel und Optik einen Extrapunkt verdient hätte) belehrt eines besseren: schräge weiße Vögel, Gentleman mit Prolo-Appeal.
Niemand sollte sich durch den auf sieben Minuten überdehnten „Samba No Pe“, einen instrumentalen Latin-Einstieg, vom Weiterhören abhalten lassen. Ob Funk, Jazz-Ballade oder eine verschärfte Party-Stimmunq, wie sie Kid Creole nur noch im Ausnahmefall gelingt – immer sind die Arrangements durchdacht, die stilistischen Ambitionen unverkrampft. Mag sein, daß das Debüt (CHEWING THE FAT) mehr Witz hatte und nun der Nachfolger etwas glatt ausfiel. Aber dafür ist er auch deutlich souveräner geraten, wo vieles 1982 eben doch nur ein guter Gag war.
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