Bob Dylan

Auf dieser Platte kann man Dylan wieder neu entdecken, denn die Musik ist zu seinem ersten Film, in dem auch er eine Rolle spielt: Patt Garrett & Billy The Kid. Man sollte sich über diesen Zusammenhang im Klaren sein, da sonst vielleicht Erwartungen offen bleiben. Er singt z.B. ziemlich wenig, und seine Fans werden seine Stimme vermissen; ich finde, dass die Musik auch ohne Dylans Wahnsinns-Stimme noch stark genug ist. Wenn man z.B. das Hauptthema (Billy) nimmt: ein einfaches Westernthema auf der Gitarre, unterstützt vom leichten gleichmässigen Rasseln eines Tambourins. Es ist fantastisch einfach, aber man kann sich sofort den ‚Edelgangster‘ Billy dazu vorstellen. Der Schluss der ersten Seite hinterlässt eine unheimlich klare, sublime Stimmung, aber der swingende Anfang der zweiten Seite sorgt dafür, dass man wieder auf andere Gedanken kommt. Trotzdem, schon bei dem nächsten Song ‚Knockin‘ On Heaven’s Door‘ kommt vor allem auch durch Dylan’s Stimme wieder so ein Frösteln auf, dieses kribbelige Gefühl, dass viel mehr dahintersteckt, was dann noch verstärkt wird, wenn man sich das Bild auf der Rückseite des Covers lang genug ansieht…