Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot – Werke
Geleitet von Gesichtspunkten „trotzkistischer Ästhetik“ offerieren die Blasmusikpunks aus Berlin mit Unterstützung der Gitarristen Steve Binetti und Foul Landers musikalische Perlen ganz besonderer Art. So zum Beispiel die „Hymne der Sowjetunion“, das „Lob des Lernens“ nach Brecht und Eisler oder „Das Lied vom Berge Kumgan-San“ (frei nach Themen nordkoreanischer Revolutionsopern). Schlicht und höchst revolutionär WERKE überschrieben, bietet das Debüt des schwarz-roten Blaskommandos aber noch mehr: Gnadenlos blasen sich die autonomen Kurkapellisten durch „Schwitzerpsalm“ und „Kosakko“, durch „Zwei Melodien zu Moo“ und den „linken Marsch“. Das hört sich allerdings um einiges schlimmer an, als es wirklich klingt: Weitschweifige Hymnen wie das „Weltjugendlied“ und platte DDR-Schlager wie „Heißer Sommer“ entfalten in den rohen, unbehauenen Versionen der fünfzehn revolutionären Bläser ein gewisses Hitpotential. Und die als Duett zwischen E-Gitarre und Tuba adaptierte „Hymne der Sowjetunion“ erinnert passagenweise gar an Hendrix‘ epochale Bearbeitung der US-Hymne.
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