Bombay 1 – Me Like You

Fusion war in den Siebzigern die Sensation. Da wurden mit Jazz und Rock zwei Musikrichtungen zusammengebracht, die nach Ansicht von Puristen unvereinbar waren. Dreißig Jahre später wird der Begriff Fusion viel breiter ausgelegt, zumal in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts die Bastardisierung der Stilrichtungen dermaßen zur Kunstform erhoben wurde, dass eigentlich kein Mensch mehr von keinem noch so „ungewöhnlichen“ Stilmix vom Hocker gehauen wird. Surfgitarren zu Laptop-Geknispel? Na und? In dem Zusammenhang gab es immer wieder die Versuche, eine irgendwie elektronische Musik zu kreieren, die der gemeine Rockhörer, auch anhören kann, ohne zur Kotztüte greifen zu müssen. Bombay 1 – Pyrolator (Der Plan, A Certain Frank) und der Sänger Stoya – arbeiten auf ME LIKE YOU, wie schon auf dem Vorgängeralbum THE IDENTITY THING, zwar auch an der Fusion von elektronischer Musik und Pop. allerdings mit einem unpeinlichen Ergebnis. Das hier will kein Elektro-Pop sein und auch keine poppige Elektronik. Auf ME LIKE YOU -wieder auf Grönemeyers Grönland-Label erschienen – stehen zwei musikalische Welten in friedlicher Koexistenz nebeneinander und verschmelzen zu einem einheitlichen Klangbild, das die Suche nach seinen Quellen überflüssig macht. Flirrende Soundscapes, Industrial, Dope Beats, Neopsychedelia, Noise-Pop, TripHop? Jede und keine Kategorie trifft auf die Musik von Bombay 1 zu. Aber eines ist sicher: diese Platte rockt.

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