Bonnie „Prince“ Billie – Ease Down The Road

Das Meisterwerk unter allen Meisterwerken Will Oldhams.

Geschlagen und bespuckt und zu Dingen gezwungen, die sie aus freien Stücken nie getan hätten, wurden die Musiker auf diesem Album – so geht jedenfalls die Legende. Und wer Will Oldham, den so sonderbar verstörten Songwriter, einmal für ein paar Minuten auf einer Bühne erlebt hat, wird kaum bezweifeln, dass dies möglich ist. Geschadet hat es dem neuen Oldham-Album nicht, im Gegenteil, das Dutzend an Liedern ist eine Nackenhaarsträubende, tief rührende Sammlung von Geschichten mitten aus dem alltäglichen Wahnsinn. Sagen wir’s knapp: Ein Meisterwerk. Das Meisterwerk unter den Meisterwerken Oldhams. Unterstützt von einem guten Dutzend von Freunden, Verwandten und Verehrern (u.a. Bruder Paul Oldham, David Pajo und Cathy Irwin), hat Oldham diesmal an einem Bandsound gefeilt, der die Songs rot aufglühen lässt wie den Mond über Kentucky. Hört die Chöre, die Gospel-Chöre.die Zwischenrufe und gut gelaunten Mannschaftsgesänge. Nach dem hermetischen Vorgängeralbum I SEE A DARKNESS und der Kollaboration mit Johnny Cash für dessen SOLITARY MAN atmet EASE DOWN THE ROAD hörbar Luft. Die Stücke wehen wie Halluzinationen am Hörer vorbei. „Grand Dark Feeling Of Emptiness“ – permanenter Schwebezustand. „Ease Down The Road“ -Milieustudie auf Samtpfoten. „Rieh Wife Füll Of Happiness“- Oszillatoren, Wandergitarren, hallo, ich bin der nächste Country-Hit.