Bonnie „Prince“ Billy – Master And Everyone :: Hohe Leis-Stärke

Bisher waren eigentlich nur Interviewpartner und Konzertbesucher über den Zustand der Gesichtsbehaarung von Will Oldham in Kenntnis gesetzt. Die galoppierende Waldschratigkeit des Künstlers ist nun auch auf dem Cover seines neuen Albums Master And Everyone formatfüllend für dich, mich und die Weltöffentlichkeit dokumentiert. Oldham trägt einen gestandenen Vollbart. Was nichts speziell mit dieser Platte zu tun hat, aber auf dem langen und gewundenen Weg des Songwriters aus Louisville, Kentucky, zu sich selbst so etwas wie einen neuen Kilometerstein setzt. Nach dem für Oldham-Verhältnisse voll orchestrierten Band-Album Ease Down The Road (2001), auf dem so hübsche Grupppengesangseinlagen wie „Rich Wife Full Of Happiness“ zu finden waren, kommt Master And Everyone das Verdienst einer Nahaufnahme zu: Bonnie „Prince“ Billie singt wieder vom „happy wife of mine“, doch diesmal macht er das weitgehend mit sich allein. Bruder Paul Oldham, William Tyler und Tony Crow von Lambchop begleiten Oldham zwar auf diesem Album, aber es ist mehr eine Übung in Dezenz, die sie über die Strecke von zehn ausgesucht zarten Songs ablegen. Allein die Stimme von Mary Slayton, die mal lautmalt, mal im Duett mitschwingt, verleiht Master And Everyone eine weitere nachweisliche Farbe. Die Songs sind kurz und leise, sie kommen auf akustischen Gitarren dahergeschlichten, gezupft meistens. Der Rest ist Will Oldham. „Lovemetheway I,I love you“- das Nisteln der Kopfstimme, das Cello, die Melodie. Eine schönere Liebeserklärung hätte Will Oldham sich selber kaum schreiben können. www.dominorecordco.com