Brain Donor – Love, Peace & Fuck :: Punkrock

Julian Cope ist bekannt dafür, komische Dinge zu tun. Zum Beispiel seinen Interviewpartnern heimlich irgendwelche bewusstseinsweiternde Substanzen ins Bier zu kippen oder Bücher über den Krautrock zu schreiben und seltsame Platten mit Kraut-Ambient-Musik auf seinem eigenen Label zu veröffentlichen. Und jetzt hat Cope wieder was Verrücktes gemacht. Nämlich – nach zwei Singles – das erste Album mit Dogman (Gitarre) und Kevlar (Drums) aufgenommen, die früher mal bei Spiritualized waren. Natürlich ist Ihr geneigter Schreiber ob dieser Information jetzt versucht, sensationsheischend das Wort von der „Supergroup“in die Tastatur zu hacken, aber dann wird er wieder im Glitterhouse-Mailorder-Katalog gedisst, also lässt er’s lieber bleiben und wendet sich der Musik auf Love, Peace & Fuck zu. Und die ist simpel gestrickter, archaischer Punk- und Rock-Rock, bei dem sich Iggy Stooge, MC5, Velvet Underground und Led Zeppelin im Proberaum begegnen. Manchmal kommt dabei freilich nur hölzernes Gebolze („Get Off Your Pretty Face“, „Pagan Down“) heraus, dem man anhört, das es den Teilnehmern sicherlich viel Spaß gemacht hat, bei dem dem Hörer selbiger aber gehörig vergeht. Gott sei dank sind Tonträger heute aber um die 70 Minuten lang, und da kann man schon mal 20 Minuten Stumpfsinn verschmerzen. Vor allem, wenn das, äh, Powertrio dann mit messerscharfen, psychedelischen, schwer dröhnenden Riffrockern wie „Odin’s Gift To His Mother“ kontert.

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