Branford Marsalis Quartet – Romare Bearden Revealed

Die Marsalis-Brüder finden immer irgendeinen Aufhänger, um sich und ihre Community für das Jazz-Archiv zu begeistern. Jetzt hat Branford die Spurensuche übernommen und ist bei dem amerikanischen Komponisten und vor allem Maler Romare Bearden hängen geblieben. Der in Hartem geborene Bearden begleitete ab den 1940er Jahren die Creme de la Creme des Jazz mit Staffelei und Pinsel; verteilte jene Rhythmen und Harmonien auf der Bildfläche, die er bei Giganten wie Earl Hines, Max Roach oder Dizzy Gillespie aufspürte. Und selbst für Wynton Marsalis entwarf er noch in den achtziger Jahren so manches Album-Cover. Eine kleine Ausstellung von Bearden-Gemalden ist jetzt im Bookletvon romare bearoen revealed zu sehen. Zu denen hat Branford die Sounds bzw. Hits ausgewählt . Angefangen beim „Jungle Blues“ (Jerry Roll Mortonl und „Im Slappin‘ Seventh Avenue“ (Ellington) bis zu Eigenkompositionen, die die alte New-Orleans-Zeit beschworen. Da wird kräftig der Blues gestampft, gibt es reichlich Rag-Keckheiten und Jazz-Mainstream. Das ‚ alles in gewohnter Luxus-Ausführung. Dass die Bilder von Bearden bei den Tracks Inspirationsquellen gewesen sein sollen, bleibt jedoch eine Frage der Einbildung.