Brant Bjork & The Bros. – Saved By Magic

Anschauungsmaterial für Beach-Boys-Adepten der jüngsten Generation: Werft doch mal einen Blick auf das Strand-Foto von Brant Bjork & Freunden auf der Homepage ihrer Plattenfirma. Fünf langhaarige Kerle und eine Bikini-Dame, eingerahmt von zwei Surfbrettern im weißen Pulver Kaliforniens. Anders hätten die Wilsons wahrscheinlich auch nicht ausgesehen, wenn sie 30 Jahre später zur Pop-Welt gekommen wären. Nur, daß Brant Bjorks Medizin erklärtermaßen eine Pulle Jägermeister ist und seine Songs herzlich wenig vom Surferleben verraten. Was hören wir auf dem aktuellen Album des Ex-Kyuss-Mannes? Ziemlich ausgeschlafenen Blues und Boogie von Menschen, die schon mal vom Paradies auf Erden träumen, ein Doppel-Album mit funkelnden 19 Titeln (verteilt auf „Fuckin‘ A“ und „Fuckin‘ Be“) – ja, wenn jetzt nicht noch Pink Floyd mit einem vierteiligen Zyklus über die Welt im Zeitalter der Gotteskrieger als Wurmfortsatz der „Live8“ kommen, bleibt Saved By Magic gerade mal das dickste Paket, das der Rock’n’Roll uns bietet. Dabei trifft das die Sache auch nur auf eine Art, Brant Bjorks Songs sind eher von der etwas knorpeligen Sorte, schmiegen sich an Groove und dieses Geknarze, das der ehemalige Schlagzeuger fast aller großen Stoner-Rock-Combos der vergangenen 15 Jahre so produziert – kompetent unterstützt von Drummer Mike Peffer, Bassist Dylan Röche und Gitarrist Cortez. Zweimal steuert Mario Lalli, Bjorks Kollege aus Fatso-Jetson-Tagen, schön-schroffe Gitarrenspuren bei. Und als der Rock-Likör dieser Männer endlich seine Wirkung antreten will, spielen Bjork & Co. uns plötzlich „Sunshine Of Your Love“ ganz reduziert und nüchtern. Daß im Bluese der Hippie seinen Frieden findet, wußten schon Eric Clapton & Bros. Anhörungsmaterial für Cream-Forscher.

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