Brian Briggs – Brian Damage

Von außen wirkt das Album wie ein Rückfall in die Kaugummi-Atmosphäre der Spätfünfziger, innen, also in den Rillen, feiert man ebenfalls manche Erinnerung an damals, jedoch mit Mitteln und Zusätzen, die BRIAN DAMAGE eindeutig als ein Werk unserer Tage kennzeichnet. Brian Briggs singt mit der Chewing-Gum-Lässigkeit des bedrohlichen Rock’n’Rollers, stilgerecht im Hintergrund von einem Damenchor begleitet. Da rast ein Motorrad durch die Boxen, erinnern manche Gitarrensoli an die Shadows oder Ventures, werden sprachlich die gleichen Bilder geprägt wie vor gut zwanzig Jahren: Wenn etwa der Held in „See You In The Other Side“ verächtlich auf den Boden spuckt, um den Gegner abzuwerten Leider ist der Gegner, eine rasende Eisenbahn, stärker als das Motorrad unseres Helden Den Exitus beklagen die Damen im Hintergrund mit plärrendem „Goodbye, Frankie“. während Brian Briggs sinngemäß bemerkt, man sehe sich auf der anderen Seite, im Paradies, wieder. Das 1964er-Szenano der Shangri-Las in „Leader Of The Pack“ perfekt wiederholt. Doch summt schon hier ein Synthie, der im Folgesong dann eine Art Dschungel-Rock als Instrumental anbietet: Lustig, listig und weit effektiver als von manch anderem Synthie-König unserer Tage. Daß Phil Spector mit seinem Breitwand-Sound nicht fehlen darf, ist klar: Im Song „Lookin‘ Out“, woran sich mit „Nervous Breakdown“ ein phantastischer Ur-Rocker anschließt. Doch bisher habe ich bloß Seite eins von BRIAN DAMAGE angesprochen; Seite zwei wiederholt im Groben die Erkenntnisse der A-Seite, aber leider als zweiten Aufguß, noch nett, doch schon abgeschlaffter. Schade! Ach so: mitgewirkt haben u.a. Randy Vanwarmer und Todd Rundgren… 6 (Seite 1) 5 (Seite 2).