Brian Setzer – Nitro Burnin Funny Daddy

Nach seinem Flirt mit dem Bigband-Sound ist Setzer I wieder dort angekommen, wo er einst aufbrach. So in etwa jedenfalls. Klassischer Rockabilly spielt auf nitro burnin‘ funny daddy zwar nicht die alles entscheidende Rolle, doch hat Brian Setzer von den Stray Cats zumindest die Triobesetzung übernommen. Seine Orchester-Zeit ging allerdings auch nicht ganz spurlos an ihm vorüber, vor allem Blues und Balladen sind dominanter, als es bei den seligen Stray Cats jemals möglich gewesen wäre. Eine Synthese seines bisherigen Schaffens, wenn man so will. Und das bedeutet Shuffle, Swing und Boogie, bis der Arzt kommt, begleitet von wie immer rasanten Gitarrenläufen. Nur: Die zornige Power der jungen Stray Cats ist ebenso wenig ein Thema wie die glamouröse Eleganz seiner Bigband, und was bleibt, ist relativ konventioneller Rock’n’Roll, wie ihn in den Spelunken der US-Südstaaten noch heute hunderte Bands spielen. Setzer macht seine Sache gut, nur muss man diese Sache schon sehr lieb haben, um seine Leistungen goutieren zu können. Immerhin handelt es sich um einen rund 60 Jahre alten Musikstil, der schon so manche nette Blüte getrieben hat. Wer jede Nacht davon träumt, mit seiner Liebsten auf dem Rücksitz eines pinkfarbenen Cadillacs zu fummeln, während im Autokino „Rebel Without A Cause“ läuft, der muss natürlich zugreifen.