Brian Setzer Orchestra – Vavoom
Rein ins Dinnerjacket oder Cocktailkleid, raus auf die Tanzfläche. Brian Setzerspielt mal wieder zur rhythmischen Sportgymnastik auf, echt heiße Mucke, irgendwo zwischen Cab Calloway und Setzers verblichenen 5tray Cats. Das Partyvolk des viel zu oft zitierten Swing-Revivals will bekanntlich nur Zweierlei: abhotten und cool aussehen. Was natürlich doppelt so viel Spaß macht, wenn einem die Songs nicht gänzlich fremd sind. Folgerichtig setzt Brian Setzer vorzugsweise auf Standards wie „In The Mood“, „Mack The Knife“ oder „Pennsylvania 6-5000“, dessen Refrain vor rund 55 Jahren ganze Bomberbesatzungen der US-Air Force kollektiv zum Mitgrölen animierte. War wohl die gute alte Zeit, ähem. Egal.Tanzmusik im Big Band-Sound, das gemahnt ja auch irgendwie an den Klassiker des Genres schlechthin. Auch wenn Brian Setzer noch keine Alben mit so verheißungsvollen Titeln wie „Humba A G0G0“ oder „Non Stop Dancing Vol. 27“ abgesondert hat-sein geballter Tanzfrohsinn samt schmetternden Bläsern lässt vor dem geistigen Auge James Last erscheinen. Mit einem Schlips so breit, dass man damit problemlos Naomi Campbell verhüllen könnte. Oder ist Setzers Orchester doch eher die Neuauflage von Günter Noris und seiner schmissigen Bundeswehr Big Band? Musikalisch gibt’s nur ansatzweise Parallelen, zugegeben, aber irgendwie riecht das eine wie das andere ein bisschen muffig. Und das wollen wir nicht.
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