Britta – Das schöne Leben
Das Leben ist schön. DAS SCHÖNE LEBEN ist grau. Oder haben wirvielleicht nur vergessen, den Farbschalter anzuknipsen? Uns zu bewegen statt zu ertragen, zu hinterfragen statt zu spielen im Sandkasten der Boheme?
Um all die Super Subjects der metropolitanen Postpunk-Erwachsenen, die manchmal weder Postpunk noch Erwachsene sein wollen, geht es auf der neuen Platte von Britta. Christiane Rösinger rutschen die Zeilen aus dem Hemd in die Hose:“.Entschuldigung, Entschuldigung I ich hab’s nicht so gemeint/ Es ist nur so: Ich bin seit heute/Menschenfeind.“ Das sitzt, paßt und ist eine veritable Zustandsbeschreibung dieses schönen Lebens in den Worten von Britta, respektive Christiane, Ex-Lassie-Singer. Dar) die Band dazu undatierten, vollkommen schnörkelfreien Notstands-Schrammel aufführt, macht die Rösinger gewifi stärker. Hermann Herman, den die Lassie-Singers-Gemeinde so lange wie Christiane Rösinger kennt, legt den schlichten Grundton in der Produktion fest. Nur einmal, in „Heimi Heimato“ wird die Band mit großem Chor und Gebläse verabschiedet. Ist überhaupt schon mal im Pop, im deutschen Pop der Depression drinnen wie draußen mit solcher Raffinesse begegnet worden:“.Depressiver Tag ich sag Hotlo!/ Zeig mir dein schäbiges Gesicht /Depressiver Tag du machst mich froh. “ So, das wäre dann die Lebensweisheit aus dem Vereinsheft der Boheme. Es gibt auch einen Heinrich Heine im schönen grauen Leben: zitiert aus dem“.Lumpentum „. Und hätten Britta das nicht im Booklet vermerkt, wir hätten’s nicht gemerkt.
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