Bruce Springsteen :: Born In The U.S.A.

Bruce Springsteen ist die Verkörperung amerikanischer Rockmusik schlechthin. Soll man ihn deswegen hassen, soll man ihn deswegen bewundern? Mit unbeirrbarer Konsequenz verkündet er seit Jahren aller Welt, daß er sein Land liebt und nur dort leben kann. Doch tut er dies nicht mit dem Gestus eines Chauvinisten, sondern läßt viel Bitterkeit bei diesem Bekenntnis mitschwingen. Hier singt einer, der mit wachem Auge das Innenleben der USA beobachtet und aus seinen Erfahrungen mit politischen und persönlichen Widersprüchen das Material für seine Songs schöpft.

Darf man heute, zehn Jahre danach, in Reagans „Uns-gehört-die-Welf-Stimmung, das Thema Vietnamkrieg noch mal auftischen? Springsteen tut’s:“.Sent me off to a foreign land to go and kill the yellow man.“ Auch die Rassenunruhen des Jahres 1965 werden nicht vergessen – Jugendennnerungen ohne die verkitschte Sentimentalität des Spruchs von den „goldenen Sechzigern“.

Ob das nicht kalter Kaffee ist, Themen von vorgestern? Ob er sich nicht besser aktuellere Sachen vornehmen sollte? Vielleicht. Andererseits schadet das Nachdenken über die jüngere Vergangenheit sicher nicht bei der Beurteilung der gegenwärtigen Situation: „The times are tough now i Just getting tougher.“

Dazu paßt der rauhe Rock der E Street Band – nicht neu. aber nichtsdestotrotz aufregend und souverän gespielt. Springsteen singt mit aufgekratzter Stimme, was der Rock n‘ Roll für ihn bedeutet: .. We learned more from a three minute record than we ever learned in school.“