Bruce Springsteen :: The Complete Video Anthology 1978-2000 /Blood Brothers
Während die Gerüchteküche noch brodelt, wann und ob überhaupt noch einmal ein neues Album der E Street Band erscheint, versorgt der Boss seine Fans zunächst einmal mit reichlich Bildmaterial. Und obwohl die Musik des Mannes aus New Jersey völlig ohne Visualisierungen auskäme, stellen die beiden neuen DVDs eine wertvolle Ergänzung zu den Platten dar. Allerdings funktionieren auf der Doppel-DVD Video Anthology, die im Vergleich mit der 1988 erschienenen VHS-Kassette um 15 Tracks, Surround-Sound und allerlei Bonusfeatures aufgewertet wurde, die live mitgefilmten Stücke besser als die heute schon etwas antiquiert wirkenden Clips aus den achtziger Jahren-mit Ausnahme des kongenialen Kurzfilms zu „Atlantic City“. Hier holte Regisseur Arnold Levine 1982 die triste Nebraska-Welt vor die harsche Kameralinse. Einen ähnlich hohen filmischen Anspruch stellt – und löst ihn ein – die Dokumentation Blood Brothers von Ernie Fritz, die Bruce und seine Jungs bei den Studioaufnahmen zu den neuen Songs des ’95er-Greatest Hits-Albums zeigt. Selten drang eine Nabelschau so tief in das Herz des Rock’n’Roll ein, ohne ihn dabei zu glorifizieren und gleichzeitig auch nicht zu entmystifizieren.
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