Bryan Adams :: MTV Unplugged

Er hat es getan. Er hat es wirklich getan. Bryan Adams hat ein „Unplugged“-Album aufgenommen, jetzt, im Jahr 1997, nachdem selbst Hopsy & The Flopsies schon stromlos und sitzend bei MTV auftreten durften. Bryan Adams hat es gewagt. Das ist mutig. Irgendwie. Und wie zu erwarten war, klingt Bryan Adams‘ MTV UNPLUGCED wie ein „Unplugged“-Album eben klingt. Der Kanadier nutzt alle Möglichkeiten, die ein derartiger Anlaß bietet: zum Beispiel die stromlose Minimallösung („Summer Of ’96“ so wie wir es kennen, nur eben akustisch), arrangiert seine Hits dezent neu („Cuts Like A Knife“ kriegt mit Mandoline und dem Flötisten Davy Spillane ein folkloristisches Gewand verpaßt) oder gibt hinreichend bekannten Songs vollkommen neue musikalische Erscheinungsformen (so kommt „18 Till I Die“ allein zur Begleitung eines Streichquartetts). Der Rest der insgesamt 15 Stücke wird mit Streichern – 16 Studenten der Julliard School Of Music – aufs Unplugged-Format getrimmt. Um das Fanglück komplett zu machen, hat Herr Adams auch noch drei neue Songs im Programm: „When You Love Someone“, eine typische, leicht überfrachtete Ballade der „Have You Ever Really Loved A Woman“-Kategorie, den Schunkel-Walzer „A Little Love“, und schließlich „Back To You“, ein Song der wahrscheinlich als erste Single ausgekoppelt wird. Bryan Adams „Unplugged“ ist eine Runde Sache, bleibt aber wenig spannend.