Bryn Haworth – Sunny Side Of The Street
Diese Platte ist das typische Beispiel für eine ganze Gattung: Der Name des Interpreten sagt dem Rezensenten rein gar nichts; wenn man sie trotzdem auflegt, hat die Liste der Gastmusiker eine Rolle gespielt. Auf dieser LP (die zweite von Bryn Haworth, seine erste hieß „Let The Days Go By“) sind das Alan Spenner, Chris Stainton, Pete Wingfield, Madeline Bell u. a. Wie ich inzwischen rausgefunden habe, war Bryn Haworth 1971 an der Gründung von Kokomo beteiligt, aber das sagt nicht viel, da er hier auf seiner LP gänzlich anders geartete Musik macht als Kokomo heute. Und das ist etwa folgendes: Ungeheuer rhythmische, dabei leicht eingängige Titel, von denen einige durchaus Erfolg in den Charts haben könnten. Und das ist positiv gemeint! Was auffällt und mich einigermaßen erstaunt, ist die Tatsache, daß Bryn Haworth einiges dem amerikanischen Slide-Gitarristen Ry Cooder abgeguckt hat, jedenfalls könnten (meinen Ohren nach) einige Titel ebenso gut von dem stammen. Aber das kann auch Zufall sein und ist ebenfalls kein Vorwurf. Jedenfalls swingt es so richtig, woran Chris Stainton (Piano und Orgel) großen Anteil hat. Bis auf zwei Ausnahmen sind alle Songs von Bryn Haworth geschrieben, der vermutlich auch Sänger und Gitarrist ist, „vermutlich“, weil darüber das Cover keine Auskunft gibt. Fazit: Es lohnt, Bryn Haworth und diese LP aus ihren Geheimtip-Dasein an die Oberfläche zu holen.
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