Buddy Miller – Universal United House Of Prayer
Emmylou Harris hält ihn für „einen der größten Gitarristen alter Zeiten“, und Steve Earle glaubt, dass Buddy Miller der „beste zeitgenössische Countrysänger“ überhaupt ist. Warum nur kennt dann kaum jemand seinen Namen? In Musikerkreisen erfreut sich der 51-Jährige aus Ohio, der lange schon in Texas wohnt, größter Anerkennung. Trotzdem wird auch sein fünftes Soloalbum kein Renner in den Plattenladen werden. Zu kompromisslos produziert Miller am Massengeschmack vorbei, zu stur setzt er auf knorrigen Naturalismus und – Kassengift! – auf einen konservativen Qualitätsbegriff statt anbiedernde Effekthascherei. Wie kaum jemand sonst in der Americana-Szene hat er zudem die Fähigkeit, seine zunächst scheinbar konventionell angelegten Songs mit einer gehörigen Portion Gospet und Soul auszustatten. Zentrales Stück von UNIVERSAL UNITED HOUSE OF PRAYER jedoch ist diesmal eine Coverversion, die mehr als neunminütige Reise durch Dylans Anti-Kriegs-Hymne „With God On Our Side“. Vier Songs schrieb Miller zusammen mit Ehefrau Julie, darunter das anrührende „Wide River To Cross“ mit Emmylou Harris als Backgroundsängerin. Musikalisch dominieren beileibe nicht nur getragene Tempi und folkige Töne, gelegentlich rockt der Mann auch heftig los. etwa im gemeinsan mit Jim Lauderdale geschriebenen „Dont Wait“.
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