Buddy & The Huddle – Short Stories About Love, Hate & Other Banalities

Ihr sensationeller „Soundtrack für den (natürlich noch unverfilmten) Roman „Suttree“ von Cormac McCarthy war dazu angetan, einem den Glauben an die Magie der Musik zurückzugeben. Folk, Bluesjazz, Country, Spurenelemente von Rock: Es gab wenig, was Roland Kopp und Michael Ströll nicht in ihren Klang-Kosmos zu integrieren verstanden. Das Ergebnis war ein veritables Americana- Meisterwerk,ein paar Drinks entfernt von Tom Waits‚whiskeygetränkten Elegien, die gleichen staubigen Straßen durchmessend wie Ry Cooders fernwehkranke Filmmusik. Seither ist manches anders geworden bei dem Duo aus der Oberpfalz, aber nichts schlechter. Betörte das SUTTREE-Album mit einer stupenden, stets seltsam irrlichternden Stringenz, wirken die SHORT STORIES zunächst konventioneller. Was daran zu liegen scheint, daß mit der hörbar vom Jazz geprägten Andrea Bibel eine Sängerin die dritte Hauptrolle spielt, der Sound also eine feste Stimme bekommen hat. Nach wiederholtem Anhören offenbart sich jedoch die atemberaubende Doppelbödigkeit des Werkes: Bebende Balladen werden von schrägen Samples konterkariert, Cocktail-Intermezzi sickern in düster-schäbige 6oer-Jahre-Krimi-Sounds, geschmeidige LatinGrooves brechen sich an sekundenkurzen Lärm-Ausbrüchen. Seltsame Zeitlupenklänge, allüberall Trompete, Saxophon, Vibraphon, Celli, wirres Stimmengemurmel im Nachtzug. Und an der nächsten Station warten vermutlich die Damen und Herren von Lambchop. Und klatschen Beifall. Verdientermaßen.