Seltsame Menschen scharen sich um Burnt Friedman: Can-Schlagzeuger Jaki Liebezeit, Vibraphonist Morten Granvad aus Kopenhagen und Gitarren-Improvisateur Josef Suchy, der auch schon auf seinen Platten CON RITMO und PLAYS LOVE SONGS gespielt hat. Der Wahlkölner Elektronik-Dub-Frickler Friedman zeigt mit seinem aktuellen Werk SECRET RHYTHMS, dass die manchmal ein bisschen zu oft aufgestellte Gleichung Moderne Elektronik = (New) Jazz auch einmal aufgehen kann. Das hier hat weder etwas mit den hilflosen Versuchen alternder Jazzer zu tun, mithilfe von Elektronikschnickschnack „modern“ wirken zu wollen, noch mit den angestrengten Bemühungen diverser Elektroniker, einen wie auch immer gearteten Nu Jazz zu schaffen. SECRET RHYTHMS ist der Beleg für die friedliche Koexistenz von elektronischen Abstraktionen und „richtigen“ Instrumenten. Granvad liefert luftige Impressionen auf dem Vibraphon, Suchy gar nicht mal so vergeistigte Figuren auf der Gitarre, Liebezeit gibt seinem Schlagzeugspiel (ohne Fußpedale] eine erfrischend unrockistische Anmutung, und Friedman ist für die dezenten Elektronikspielereien zuständig, die schon mal in schweren Dub oder in postrockige Verspieltheit münden dürfen. Alles hier ist im Fluss, und alles folgt Liebezeits einmaligem Mikro-Groove.

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