Bush – Deconstructed

Remix-Alben sind ja an sich nichts Neues. Sie schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Ganz anders sieht es da mit Grunge-Remixen aus – zumal wenn der Grunge auch noch aus Großbritannien kommt. Mit ihrem Debütalbum SIXTEEN STONE (1994) und dem Nachfolger RAZORBLADE SUITCASE (1997) erwarb sich das Quartett von der Insel den Titel „Authentischste Grungeband außerhalb Seattles und der USA“. Mit Hilfe illustrer Knöpfedreher wie Tricky, Goldie und Derek DeLarge wollen Bush auch noch die drum’n’bassigste, ambienteste und technoideste Grunge-Band aller Zeiten werden. Unterm Strich bleibt jedoch die Frage: Wächst hier zusammen, was nicht zusammengehört? Nichts gegen fröhlichen Crossover in alle Richtungen, aber was bei der fulminanten Mischung von Hardcore und HipHop, etwa im Rahmen des Soundtracks zu JUDGMENT NIGHT noch gepaßt hat wollte bereits bei der ähnlich konzipierten Hardcore & Drum ’n‘ Bass-Hochzeit des SPAWN-Soundtracks nicht mehr wirklich homogen klingen. Fragen wir also weiter: Von schweren Gitarren-Attacken inmitten von sphärischem Geblubber und nervösem Breakbeat-Gefrickel ganz zu schweigen – paßt die gepreßte, immer bemüht-leidenschaftliche Stimme von Sänger Gavin Rossdale wirklich zu der groovenden Umgebung? Antwort: nicht wirklich.