Bush – Golden State :: Post Grunge: Bushwerk

Schlicht, aber nicht belanglos: Die Gitarren-Riffs von Gavin Rossdale und Co.

No Doubt: Bush zerren das Flanellhemd ins einundzwanzigste Jahrhundert. Wie kein Zweiter versteht es Gitarren-Beau und nebenberuflicher Gwen-Stefani-Freund – Gavin Rossdale, in noisigen Gitarren-Riffs zu baden, verzweifelt in den lärmigen Wellen zu strampeln und in einer großen Melodie-Fontäne vor unserem inneren Auge aufzuerstehen. Das funktionierte auf den ersten drei Alben der Band, das packt auch diesmal. Die Grundstruktur von Bush-Songs ist zwar inzwischen ziemlich vorhersehbar geworden (vor allem, weil die auf dem Remix-Album DECONSTRUCTED und selbst dem letzten Werk SCIENCE OF THINGS auftauchenden Elektro-Elemente komplett geschluckt wurden), aber das beraubt Golden State nicht seiner Schönheit. Mit welcher Unaufdringlichkeit und Subtilität die vier Engländer wunderbare Pop-Harmonien in biestiger Rock-Gestalt kredenzen, ist schon ziemlich beeindruckend. Die Wurzeln sind fest im Rock verankert, auch wenn es zeitweise glamouröse Auswüchse gibt. Mancher mag ihre Musik daher als „ungrungig“ bezeichnen, aber zumindest sind Bush eine der wenigen Überlebenden des Genres, die auch noch im Jahr 2001 Schlichtheit nicht mit Belanglosigkeit verwechseln. Kurt würde dieses Album wohl mögen…

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