Busta Rhymes Aftermath/Universal :: The Big Bang

Der HipHop-Star aus New York meldet sich mit einem kernigen Album zurück.

Gusta Rhymes hat seit seinem o6er-Debüt THE COMING einen Haufen Stoff auf den Markt geworfen, ohne zumindest bei mir große Wirkung erzielen zu können. Auf ewig scheint sein damaliges Bild vom quirligen, comichaften Lunatic bestimmt. Dabei ist der Mann ein wahrer Muskelprotz mit Bauchansatz. Das jamaikanische Element, das den ersten Hit „Woo Ha! Got You AU In Check“ bestimmte, ist längst aus marktstrategischen Gründen gestrichen worden: zu nervös für die breite Masse. Stattdessen nahm er ein paar ordentliche Platten auf, die trotzdem nur mühsam aus der Konfektionsware der R’n’B-Hitschmieden hervorlugten. Ein Duetl mit Mariah Carey ist halt eine sichere Nummer. Letztens wechselte er zu Dr. Dre’s Label Aftermath und nahm erst mal drei Jahre Auszeit. Da wurde wahrscheinlich hin und her gebrainstormt, mit Flipcharts erörtert und in Meetings gestritten, welche Zutaten ein KillerAlbum wohl haben müßte: Zuallererst also schneidet sich Busta medienwirksam seine Dreadlocks ab. Dann: Bustas Stärke ist seine Clubtauglichkeit. Also schneidern wir einen Dancefloor-Filler ä la Neptunes:“.Touch it“. Drittens: Wir machen auf street credibility, starten eine Offensive gegen die Dominanz des Südstaaten-HipHop und bringen New York bock on the map, woraus der sehr schöne 70s-Track „New York Shit“ resultiert. Viertens: Dre wird nicht nur ein paar Songs produzieren, er wird auch das erste Mal seit Urzeiten ans Mikro treten und die Frage stellen: Was wäre [aus uns geworden), gäbe es keinen HipHop? Ansonsten konzentriert sich THE BIG BANG aufs Wesentliche: messerscharfe Beats, die durch keine Sound-Ornamentik gestört werden, und aggressives bis düsteres Rhyming. Es gibl vermeintliche Hits wie das groovige Duett mit Missy Elliott, aber auch eine absolute Peinlichkeit wie“.I Love My Bitch“. Im letzten Track hat Dre Grabgeschaufel gesampelt und Busta malt aus, wie das so ist, lebendig begraben zu sein. Dazu paßt der gewaltsame Tod einer seiner Leibwächter im Februar. VÖ: 9.6.

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