By the Light of the Moon Metronome 828 033-1 :: Los Lobos

Das Warten hat sich gelohnt: Mit ihrem zweiten Album lösen „die Wölfe“ aus East-L.A. alle Versprechen ein. die sie uns vor rund zwei Jahren als Debüt auf den Plattenteller gelegt hatten.

Los Lobos werden gern als „Tex-Mex“-Band gehandelt, doch der Soundtrack der texanisch-mexikanischen Grenzregion stellt nur eine Facette ihrer Fähigkeiten dar. David Hidalgo. Cesar Rosas. Conrad Lozano, Louie Perez und Ex-Blaster Steve Berlin spielen (fast) alles — und alles mit einer Kenntnis. Hingabe und Selbstverständlichkeit, die wohl nur dem gegeben ist, der mit diesem „all american-music“-Panorama aufgewachsen ist.

Kostproben gefällig? „Shakin Shakin“ Shakes'“ und „My Baby’s Gone“ feiern den Rhythm ’n‘ Blues, wobei Chuck Berry-Fanatiker Rosas saitenmäßig mal so richtig loslegen darf; „One Time One Night“ ist eine schöne Country-Nummer mit leichten Cajuntupfern. „Prenda Del Alma“ ein mexican waltz. zu dem ich. kommt es jemals dazu, gern auf meiner Hochzeit tanzen würde: …Set Me Free (Rosa Lee)“ kommt kraftvoll als Neo-Motown-Stomper. „All I Wanted …“ taumelt im verschleppten New Orleans-Groove; David Hidalgo, der Mann mit der Extra-Portion Schmelz auf den Stimmbändern, singt hinreißend(e) Balladen („Tears Of God“) und. und. und …

Ihr Thema ist immer noch Amerika, wie es sich vor allem für eine mexikanische Minderheit darstellt — die ewiß-banee Frage der Ausgewanderten, die feststellen müssen, daß das „Promised Land“ nicht nur Lobensund Liebenswertes zu bieten hat: „Is This All There ls?“

Kurzum: Diese Roots sind „real“ und keine verkaufsfördernde Promo-Legende — arriba, ai, ai! (6)