Candy Dulfer – Candy Store :: All That Jazz

Ein kleines Schwarzes und etwas Tiefdekolletiertes, ein luftiges Korsett und verführerische I Strümpfe im Leoparden-Design-das alles führt der „Candy Store“. Und obwohl das alles eigentlich eher auf den Wühltisch gehört, zeigt sich Candy Dulfer im Booklet darin mal als Vamp, mal als Lolita. Schließlich hat sie seitdem 1991er-Album mit dem wortverspielten Titel Saxuality den Ruf als „Saxy-Lady“ (Wortspiel Nr. 2) mit reichlich „Sax-Appeal“ (Wortspiel Nr. 3) weg. Aber bei ihr trifft nicht nur das Motto „Saxsells“ zu (vorletztes Wortspiel). Die niederländische Grinsekatze am Altsaxophon hat eine durchaus prominente Fangemeinde. Bei Prince heißt es doppeldeutig: „When I need sax, I call Candy.“ Und auch bei Geschlechtsgenossinnen wie Madonna und Aretha Franklin hatte sie als Support einen Stein im Brett. Wenn Dulfer jedoch solistisch ins Fusion-Geschehen eingreift, dann kommt stets ein maßgeschneiderter Sound für alle Stadtfeste dieser Welt heraus. Hauptsache, es groovt und knallt. Und neben der überbordenden Funkyness gibt es zwischendurch schmusig-kuschelige Balladen im leckeren Soul-Dress. Die aktuelle Rundumbeschallungsmaßnahme hat zwar diesmal sogar flockigen Reggae(„Smokin’Gun“) und springlebendigen Zouk („La Cabana“) zu bieten. Ansonsten läuft alles erneut nach Schema F ab, hat Dulfer in ihren Träumen mal wieder reichlich mit Maceo Parkerund natürlich Prince geflirtet. So vollfett das alles produziert ist -nach einmaligem Hören kann man diese fantasielos zusammengeschraubte Sax-Machine aber direkt wiederverschrotten.

www.candydulfer.nl