Carlene Carter – Two Sides To Every Woman
Keine Angst, der ME wird nicht zum Klatsch-Blatt, wenn wir verraten, daß Carlene Carter mit Nick Löwe verheiratet ist. Nur geschieht da innerhalb der Ehe offenbar auch eine musikalische Befruchtung (sogar gegenseitig), die sich im vorliegenden Fall so äußert: Obwohl durch ihre Mutter June Carter und Stiefpapa Johnny Cash sicher Country-beeinflußt, läßt sich Carlene Carter auch auf ihrem zweiten Album solcherart nicht einengen — schon LP Nr. 1 wies mit The Rumour im Hintergrund rockige Einflüsse vor. Gewiß kann Ms. Carter-Lowe amerikanisches Ideengut nicht verleugnen, denn Seite zwei klingt nach dem, was man Country-Rock nennt — diesmal übrigens von amerikanischen Studiomusikern eingespielt. Seite eins scheint mir die wesentlich interessantere zu sein: Erstens wegen derCarter/Lowe-Kooperation ,.Do lt In AHeartbeat“, ein sicherer Hit. der alle Positiva der Autoren musikaSeite fehlerhaft NILS Nils Lofgren A&M LH 64 756 Es ging immer hin und her: Daumen rauf, Daumen runter, was zum Teufel soll ich bloß zu Nils Lofgren sagen? Inzwischen hat Nils in Deutschland über die TV-Rocknacht den Durchbruch geschafft, und ich hab mich beruhigt — „Nils“ ist „ne gute Platte, auch wenn sie meilenweit entfernt ist von einem Album wie „Cry Tough“, 1976 veröffentlicht. Vor allem die Kompositionen hauen nicht mehr so hin, was Ausnahmen wie „No Mercy“ nur bestätigen. Diese Kritik kommt sehr spät, sorry. Aber nun ist der Daumen immerhin oben geblieben . . . 3 hh FIRST PRINCIPLES Einstein WEA 58 060 Toto made in Germany? Nee, nicht mal das. Saubere handwerkliche Arbeit bieten die vier Herren ja, aber der Gesang ist furchtbar verkorkst und schlapp, die Musik besteht aus einem Aufguß vorwiegend amerikanischer Rock-Klischees aus den mittleren siebziger Jahren und die Texte sind das allerletzte. Da möchte wohl jemand schnell noch den Trend erwischen, was? „Where you all of sixty eight/ All of you who had so much to say/ Teil me how can you sleep well …“ — schon mal von den Gründen gehört und so weiter? Guten Morgen, Herr Kolonovits! (Woher kenn‘ ich bloß den Namen?) Der Drummer ist übrigens nicht schlecht, aber der Name Einstein in solch mickriger musikalischer Umgebung eine Frechheit. 1 plato WHATEVER YOU WANT Status Quo Vertigo 6360 175 Eigentlich bereiten sie so zwischendurch doch eine Menge Spaß. Im Gegensatz zu verschiedenen Kollegen ihres Jahrgangs wollen Status Quo erst gar nicht den Anschein erwecken, sie seien unantastbare Künstler. Die Ehrlichkeit ermöglicht ihnen zum Beispiel eine lockere, unverkrampfte LP-Produktion wie „Whatever You Want“. Da ranken sich einige ganz witzige hooklines um das ach so bekannte Quo-Standardriff, da kann man tanzen, weghören, Bier trinken, erstaunt aufhorchen, voll aufdrehen, mithotten, zwischendurchmal ausruhen… whatever you want… nur so richtig ärgern (wie zum Beispiel über Rainbow) kann man sich über Status Quo nicht. 3 gmlisch vertritt, und zweitens wegen der Konsequenz, mit der Ms. Carter ihre Eigenkompositionen inszeniert -angefüllt mit Pop. Rock und einigen Country-Spritzern. Und die Dame kann singen!! Wer noch schnell nachtraglich ein Weihnachtsgeschenk machen will: Mit“.Two Sides To Every Woman“ ist das neue Jahr gesichert. Und ich stelle die Platte gleich neben die beiden Lowe-LPs ins Regal – das pafM ungefähr auch musikalisch. 4 ba
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