Carly Simon – Film Noir

Wer kennt sie nicht, die alten Schwarzweiß-Streifen der 40er und 50er, in denen Robert Mitchum, Humphrey Bogart und Burt Lancaster problembeladene Männer verkörperten, Rita Hayworth und Jane Russell die „femme fatale“ gaben? Diese Werke des „film noir“ sind mit ihrer nächtlich-düsteren Stimmung bis heute unvergessen. Gefährliche Damen, zwielichtige Gestalten in schummrigen Bars, Privatschnüffler im Trenchcoat, verratene Liebe und fragwürdige Motive prägten seinerzeit das Geschehen auf der Leinwand. All das wird nun von Carly Simons neuer Platte wiederbelebt. Ein Dutzend klassische Balladen, die auf ewig mit dem Nachkriegs-Cinema verbunden sind, erschallen hier in gediegen-geschmackvollen Orchester- bzw. Big-Band-Fassungen. So erinnern etwa „Two Sleepy People“ (im Duett mit John Travolta), Cole Porters Slowsong „Ev’ry Time We Say Goodbye“ und „Spring Will Be A Little Late This Year“ (aus Robert Siodmaks „Christmas Holiday“) an die“silver screen days“ vor 50 Jahren. Und auch Frankieboys „l’m A Fool To Want You“, „Laura“ (aus Otto Premingers gleichnamigem Film) sowie die immergrüne „Uli Marleen“ lassen einen sofort an die Ära denken, in der Raymond Chandlers Krimiheld Philip Marlowe im Neonlicht der Großstadt unterwegs war.