Cassius – 1999
Ein unbekannter Name, zwei bekannte Persönlichkeiten. Der Pariser Techno-House-DJ Phillipe Zdar ist eine Hälfte von Motorbass. Partner Boom Bass hat alle MC Solaar-Platten produziert. Unter ihrem bisherigen Alter-Ego La Funk Mob haben beide das Solaar-Album PARADISIAQUE rund gemacht – dort sind sie sogar auf dem Inlay abgebildet. Und jetzt machen sie sich als Cassius selbständig. Und bei Cassius liegt der Schwerpunkt klar auf dem allseits beliebten French-House-Vibe.der momentan allüberall im Alleingang die Fete macht. Wobei sich Zdar und Boom Bass nicht auf ein Grundmuster versteifen. „Precious“ ist mit sattem Beat und knödelnder Basslinie klar der Kandidat für den nächsten Rave. „Mister Eveready“ bewegt sich in langsameren Groove-Bahnen und bietet sich so für den Chill-Out-Room an. „Crazy Legs“ wird von einem kraftwerkigen Electro-Beat angetrieben. Ihre absolute Stärke spielen Cassius aber dann aus, wenn sie alle musikalischen Einzelbestandteile mit Blaxploitation-Funk-ücks und -Tricks aus den 70er Jahren sowie einer leichten HipHop-Dosis füttern und fit machen. Dann zeigt sich, wie deep House-Musik sein kann. 1999 ist zwar formal gesehen ein Debütalbum, aber weil hier erfahrene Profis am Werk sind, klingt alles wie aus einem Guß. Besser könnte das Jahrtausend nicht enden.
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