Celtic Frost – Cold Lake

Da hätte ich mir ja fast ’nen Ast gelacht, als ich Celtic Frost-Chef Thomas Gabriel auf dem Cover-Foto entdeckte (nach längerem Suchen). Der Mann mit dem Leichen-Look und dem Zauselmob auf dem Kopf präsentiert sich plötzlich als durchgegarter Poser mit lebendfrischem Teint, rosa Lippen, toupiertem Schopf und ganz ohne Augenringe. Der Rest der Mannschaft ist neu. Nur noch Eidgenossen am Werk. Die Amis Reed St. Mark und Martin Eric Ain schmiß Thomas nach ständigen Querelen während der letzten Tour raus. Natürlich ist damit die Suche nach einem neuen Stil für Celtic Frost vom Zaun gebrochen. INTO THE PANDEMONIUM, sein phantastisches letztes LP-Meisterwerk, jagte Meister Warrior offenbar Angst vor der eignen Courage ein. Denn die neue Scheibe klingt im Vergleich ausgesprochen konventionell – Thrash im Designer-Sound. Die Band hat Power unter der Haube, auch in der neuen Besetzung, und einige der Warrior-Solos brechen auch mit der von diesem Mann gewohnten Urwucht aus. Es gab trotz alledem schon weitaus schärfere Platten von Celtic Frost. (CD und MC simultan mit LP, CD mit 2 Bonus-Tracks)