Cercando L’Oro – Angelo Branduardi

Auch wenn auf CERCANDO L’ORO derbe, in die Glieder fahrende Tanzrhythmen wie „Alla Fiera Dell’Est“ fehlen, kein „Musica“ mit treibendem Beat unsanft aus den Träumen reißt, kein „Cogli La Prima Mela“ mediterran-fröhliche Stimmung verbreitet und kein ausgelassener Wasserfloh („La Pulca D’Acqua“) musikalisch umherhüpft: Angelo Branduardi ist trotzdem musikalisch eindeutig identifizierbar: durch seine verträumte/träumerische Stimme, sein gefühlvolles Spiel auf Gitarre und Geige, seine phantasievoll-phantastischen Texte (Übersetzungen fehlen diesmal leider) Branduardis Suche nach dem Ende des Regenbogens ist eine ruhige, bedachtsame, nicht mal im Ansatz hektische Suche. Entspannt und ausgeglichen sind Vokabeln, die den Charakter dieses Albums exakt treffen. Viele Natur-Instrumente (akustische Gitarre, Klavier, Harfe, Dudelsack, Percussion) gestalten den Sound natürlich. Drummer Andy Surdi spielt verhalten Akzente setzen andere: Etwa Alan Stivell als Gast mit seiner Harfe in „Piano, Piano“. Oder Maurizio Fabrizio mit seinen Orchester-Arrangements, diesehr dezent – niemals den schlichten Rahmen der Kompositionen aufblähen. Wer Branduardi nicht kennt, dem sei versichert: Seine Musik erfüllt einen ähnlichen Effekt wie der Besuch im Traom-Theater „Salome“. Sie ist ein Ausflug auf eine Zeitinsel.