Cerrone – Cerrone by Bob Sinclar :: Disco
Es wurde ja auch langsam wirklich Zeit, dass die Söhne der französischen Tanzmusik mal auf ihre Papis verweisen. Daft Punk erinnerten mit ihrem Roboteroutfit zuletzt stark an die elektronische Band Space, die in den siebziger Jahren den Singlehit „Magic Fly hatte. Nun hat sich „Gym Tonic“-Lieferant Bob Sinclar das Lebenswerk des wohl größten Brockens geschnappt und in einem durchgängigen Mix zusammengefasst. Jean-Marc Cerrone war vor etwa 25 Jahren der versierteste und variabelste Produzent unter den Discokugeln der Grande Nation. Bei der Aufbereitung seiner Eindrücke von Musik der Temptations, von Santa Esmeralda, Grace Jones oder Giorgio Moroder (mit dem er auch sehr oft verglichen wurde) war er so geschickt, dass man ihm nie seelenloses Plagiat unterstellen konnte. Spektakulär auch die Covers seiner Platten. Einmal legte er eine nackte Frau auf den Kühlschrank, posierte vor selbigem und nannte den dazugehörigen Song ganz nonchalant „Cerrone’s Paradise“. Der ist hier natürlich ebenso enthalten wie sein großer Klassiker „Supernature“, das Solodebüt „Love In C Minor“, das schlüpfrige „Rocket In The Pocket“ und einiges mehr. „Je Suis Music“ und „Call Me Tonight“ hat Monsieur Sinclar dafür ausgelassen, was ein bisschen schade ist. Aber als aufklärende Retrospektive tut Cerrone by Bob Sinclar auf jeden Fall einen sehr guten Job.
www.cerrone.net
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