Charles Mingus – The Complete Atlantic Recordings 1956-61

Eine zwischen 1956 und 1961 für Atlantic entstandene Platte von Charles Mingus hieß bezeichnenderweise BLUES AND ROOTS. Sie ist bezeichnend für die gesamte Mingus-Kollektion, auf der der Gottvater des Basses alles vereinigte, was er vorher in seinen zahlreichen Projekten herausgeschält hatte: den Spagat von Jerry Roll Morton zur heißlaufenden Improvisation, von der Kirchenmusik zum Swing, vom klassischen Blues bis hin zu Anleihen bei Thelonious Monk. Daß jetzt die kompletten Aufnahmen aller sieben Atlantic-Alben (darunter solche Meilensteine wie PITHECANTHROPUS ERECTUS und MINGUS AT ANTIBES) in einer luxuriösen 6 CD-Box veröffentlicht werden, unterstreicht die Stellung, die Charles Mingus in der Jazzwelt neben solchen Größen wie John Coltrane oder Eric Dolphy innehat. Die opulente Box wartet mit zahlreichen unveröffentlichten Tracks auf und einem fetten, 120seitigen Booklet. Musikalisch bleibt Charles Mingus nie in der Routine stecken. Jedes Stück, von „Moanin“‚ aufwärts, wird in seinen rhythmischen und dynamischen Tugenden neu begutachtet, sämtlichen Energiezuständen des Jazz unterzogen und ist daher geradezu als elementar zu bezeichnen. Schließlich gesellen sich zu Charles Mingus keine Geringeren als die Genregrößen Bud Powell, Eric Dolphy und der geniale, unverwüstliche Dannie Richmond. Die sechste CD bietet zudem ein im Jahr 1961 von Atlantic-Chef Nesuhi Ertegun geführtes Interview mit dem Maestro.