Charlie Christian – The Genius Of The Electric Guitar

Eines der tragischsten in der an tragischen Schicksalen reichen Jazzgeschichte ist das von Charlie Christian. Der Stern des 1916 in Bonham, Texas, geborenen Gitarristen ging 1939 auf, als er vom legendären Talentscout John Hammond (der auch Billie Holiday, Bob Dylan und Bruce Springsteen auf die Spur half) entdeckt und an Benny Goodman vermittelt wurde. In dessen Sextett machte Christian schon bald neben Leuten wie Count Basie und Lionel Hampton Furore, etablierte die Gitarre, die bis dahin allenfalls als Stütze der Rhythmusgruppe galt, quasi im Alleingang als vollwertiges Soloinstrument und schuf nebenbei auch die musikalischen Grundlagen mit, auf denen wenig später der Bebop entwickelt wurde. Nicht schlecht für einen Anfangszwanziger. Und geradezu unfassbar, wenn man bedenkt, dass Christian all dies in knapp zwei Jahren Aufnahmetätigkeit erreichte. 1941 erkrankte der lebenslustige und den Versuchungen des Musikerlebens stets zugeneigte Musiker an Tuberkulose, in jenen Tagen ein Todesurteil. Als er der Krankheit am 2. März 1942 erlag, war das für die Popmusik ein Verlust von ähnlicher Tragweite wie der des ebenfalls viel zu früh verstorbenen Robert Johnson. Columbia fasst in dieser 4-CD-Box Charlie Christians Hinterlassenschaft aus der Zeit von Oktober 1939 bis März 1941 zusammen. Neben den Mastertakes des Goodman-Sextetts gibt’s alle erhaltenen Alternative Takes sowie Outtakes und Sessionmaterial. Ein würdiges Denkmal. Und eine musikalische Schatztruhe.

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