Charlie Haden/Egberto Gismonti – In Montreal :: All That Jazz: Balladen
1989 hatte der Bass-Gigant Charlie Haden gleich mehrere Wünsche frei. Das Jazz-Festival im kanadischen Montreal offerierte Haden eine Carte Blanche, mit der er seine liebsten Spielgefährten von Pat Metheny bis Paul Motion um sich versammeln konnte. Und noch einmal von Hardbop bis Rotfront-Jazz in seinen musikalischen Tagebüchern schwelgte. Am 6. Juli kam es dann zu einem Tete-a-tete,das bereits in den Siebzigern dem Jazz ganz neue Farben geschenkt hat: Haden und der brasilianische Gitarrist, Pianist und Klanglyriker Egberto Gismonti im Doppelpack. Obwohl ihre Biografien kaum gegensätzlicher sein könnten, verbünden sich hier zwei Kulinariker zu einem Balladen-Menü in Fünf-Sterne-Qualität.Gespickt mit südamerikanischem Flair, entfalten die alten und neuen Ohrenschmeichler (u.a. „Silence“) eine in ihrer Schlichtheit funktionierende und damit einnehmende Poesie, die fließt und atmet. Es ist ein Organismus, der Spiellust und Phantasie, Folk und Jazz mit bestmöglicher Eleganz pulsieren lässt.ohne nur einen Hauch von Kopflastigkeit von sich zu geben. Diese neun hymnischen Leistungsnachweise fordern einfach zum Lauschen heraus. Und zum Niederknien.
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