Charlie Musselwhite – Continental Drifter

„Die Mundharmonika kommt der menschlichen Stimme am nächsten“, meint Charlie Musselwhite, „sie kann jammern, sich glücklich fühlen oder schreien. Sie kann den Blues ohne Worte singen.“ Auch auf seinem neuen Album spricht der Amerikaner wieder auf seiner Harp. Er erzählt auf ihr Geschichten aus seinem Leben und kündet von den Erfahrungen, die er auf seinen Tourneen gesammelt hat.“Als fahrender Musikant komme ich viel rum in der Welt. Auf meinen Reisen habe ich viele Musikarten kennengelernt, die voller Gefühl sind. Sie hallen in mir nach,genauso wie es die Musik meiner Kindheit tat. Diese gefühlvolle Musik anderer Kulturen ist in meinen Blues eingesickert.“ Stimmt, der Mann mit der Mundharmonika läßt die unterschiedlichsten Stilrichtungen in seine Zwölftakter einfließen. Er greift brasilianische Elemente auf und bringt in „Little Star“ das Kunststück fertig, einen Blues im Bossa-Feeling zu erschaffen. Musselwhite erlaubt sich swingende Jazzmomente und Ausflüge in Jump ’n’Jive. Er integriert in seine Musik Delta-Sounds, mit denen er in Mississippi aufgewachsen ist. Und er setzt in vier Tracks mit EliadesOchoa auch Gesänge und Rhythmen aus Kuba ein. Faszinierend, wie es dem Continental Drifter immer wieder gelingt, weit vom Blues entfernte Sounds in seinen Stil einzubinden.