Chester – Stop For Nothing :: Rock

Retro-Rock ’n‘ Roll aus Deutschland auf dem Weg in die Zukunft.

Ist es nicht ein bisschen verrückt, dass eine deutsche Band die Anerkennung in ihrer Heimat über den Umweg England zu er-1 reichen versucht? Nun – auf der Insel genügt eben für eine potente Band eine überzeugende Single, um Live-Konzerte en masse abzureißen – was hierzulande gar nichts bedeutet. So kam es, dass sich das Quartett ehester schon reichlich die Hörner auf den Bühnenbrettern abgestoßen hatte, bevor es sich schließlich an die Aufnahmen seines Debüts machte. Diese lange Erfahrung hört man STOP FOR NOTHINC an: Hier sind vier Burschen am Werk, die sich nicht hinter ödem Gitarren-Geschrammel verstecken, sondern Songschreibern wie Lennon/McCartney und Jagger/Richards nacheifern und jede Menge Druck loswerden müssen, weil sie sonst daran ersticken würden. Druck, der sich in krachigem und dennoch melodischem Rock ’n‘ Roll ergießt, dargeboten mit ungestüm-waviger Energie. Insgesamt regiert die Vielfalt: Mal wagen die Vier mit „Light In The City“ einen Schlenker zum Funk, mal eine schwelgende Beat-Träumerei mit Doowop-Stimmen, und mal folgt mit „Your Groove“ eine liebenswerte Ballade, wie sie die Rolling Stones auch nicht besser hinbekommen hätten. Je weiter man sich dem Ende des Albums nähert, desto stärker und deutlicher treten die Chester-Bezüge zur „Good Ole Time“ zutage – Beat, Sixties-Sound.gegröhlte Uhuh-Chöre und natürlich die jüngsten Brit-Pop-Rüpeleien haben die Kölner Newcomer jedenfalls sehr genau studiert, und auf diesem Nährboden breiten sie ihre erfrischend eingängigen Rock-Kleinodien aus. Kaufen, anhören, schwelgen: So könnten die Rolling Stones klingen, wenn sie heute noch mal 20 wären.

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