Chicago Underground Quartet – Chicago Underground Quartet :: Jazz
Dass die Grenzen vom Postrock zum Jazz bis hin zu dessen allgemein frei zu nennenden Spielarten fließend sind, haben uns Tortoise selbst schon bewiesen.Wer sich mit Chicago und den Folgen über das Tun und Lassen dieser Supergroup hinaus beziehungsweise in all ihren Verästelungen beschäftigt hat, mag von Kategorisierungen bald gar nichts mehr wissen. Rob Mazureks Cornet verwandelte auch schon manche Calexico-Ballade in eine Tragödie, seinem Projekt Isotope 217 entfährt Jazz-Funk; Noel Kupersmith ging zuletzt mit Douglas McCombs und dem gemeinsamen Projekt Brokeback auf ausgedehnte Reise; Chad Taylor zeichnete unter anderem für die Percussions des Sam Prekop-Soloalbums verantwortlich; und Neumitglied Jeff Parker (Tortoise und ebenfalls Isotope 217) mischt sowieso überall mit. Auf dem ersten Album als Chicago Underground Quartet (nachdem man zuerst Duo, dann Trio war) pflegen die Vier einen erzählerischen, zumeist leicht lakonischen Stil,der Rob Mazureks gestopfter Trompete viel Raum zur Improvisation lässt. Spannend und melodisch verführerisch fügt sich das Chicago Underground Quartet gerne in traditionelle Post-Bop-Formen, um sie dann wie selbstverständlich aufzubrechen. Dann kratzt und kritzelt das Cornet, lotet fast fahrig, nervös, aber nie ungestüm Grenzen aus und zergeht schnell wieder in den mal swingenden, mal fast meditativen Arrangements, die Mazurek selbst an Moog und Laptop gerne weit hinein in Nebelfelder führt. Diese Platte legt sich schlafen, um umso phantasievoller zu träumen. Produziert hat John McEntire. www.thrilljockey.com
Mehr News und Stories