Chris de Burgh – Into the light
Den guten Menschen von Irland kann kein Wässerchen trüben. Mit seinen bisher acht Alben hat sich der irische Rockmusiker rechtschaffen, skandalfrei und auch bar aller musikalischen Exzesse in die Herzen eines immer größeren Publikums gespielt, das nicht genug bekommen kann von seiner lächelnden, beruhigenden, kontemplativen Song-Poesie. Sie alle werden auch INTO THE LIGHT lieben, das nicht nur noch mehr von der großen echten Frische des irischen Frühlings in die Wohnstuben zaubert, sondern mit fast 50 (!) Minuten Spieldauer die Fans auch durch Quantität erfreut.
Und wieder ist Chris de Burghs Musik gar nicht mal übel: Immer sucht er in seinen Songs nach griffigen Melodien, mitreißenden Refrains, packender Atmosphäre — und wird auch fündig. „The Ballroom Of Romance“, die Single „Fire On The Water“ oder „The Spirit Of Man“ langen groß hin, hier produziert Chris de Burgh in seiner simplen Direktheit einfach schöne, breitwandige Pop-Laken, in die man sich fallenlassen kann, um gleich wohlig hinwegzudämmem. Eine schläfrig behagliche, immer dezent aufgeräumte Stimmung läßt den Hörer frei von Irritationen, mag auch das Schlagzeug hämmern und der Text andeutungsweise von Krieg und anderen Anfechtungen künden. Chris de Burghs Musik lächelt, und eigentlich kann man ihm nicht böse sein.
Über die schon erwähnte Spieldauer des Albums allerdings kann so viel sanfte Sauberkeit, so viel aggressive Naivität schon mal des Guten zuviel werden. Paul Hardimans Produktion (bei Lloyd Cole And The Commotions mußte er auch nicht grade die Niederungen menschlichen Daseins illustrieren) macht keine Experimente, desgleichen Chris‘ Mitspieler Tony Beard (Go West) und John Giblin (Simple Minds). Alles ist gut. Und dem Reinen (C de B) ist alles rein.
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