Chris de Burgh – The Getaway

Chris deBurgh, in meinen Ohren schon immer ein Meister wohltemperierter Musik, romantisch, sanft, warmherzig und dabei trotzdem meilenweit entfernt von aufgesetztem Bonbonkitsch ä la AI Stewart. Zugegeben: Manche Orchestrierung, soauch aui CRUSADER (Produktion: Andrew Powell), geriet bombastisch. Klare Fälle von Überproduktion. Doch THE GETAWAY versöhnt mit transparenten Arrangements, die deBurghs Songwriterqualitäten, bei gefälligen Rocktiteln und phantasievollen Balladen, erst richtig zur Geltung kommen lassen. Großen Anteil am Gelingen von THE GETAWAY hat Produzent Rupert Hine. Frische Klangideen steuert eine inspirierte Studiocrew mit Rupert (keyboards), Steve Negus (Drums), Phil Palmer (Gitarre) und John Giblin (Bass) bei. „Don’t Pay The Ferryman“, ein straffer Rocksong, und das percussive „Ship To Shore“ werden von einem Synthi-Bläsersatz geprägt, „Living On The Island“ ist ein happy song mit feinem Saxophon, „Light A Fire“ integriert irische Melodik und „I’m Counting On You“ ist ein Paradebeispiel für deBurghs stilvolle Pianoballaden mit Nigel Warren-Green am Cello. DeBurgh hat die musikalische Aufarbeitung seines Stammbaumes endgültig abgeschlossen. BEST MOVES von 1981, Chris‘ kommerzieller Durchbruch hierzulande, dokumentierte das Kapitel 1974-1981. THE GETAWAY markiert den Einstieg in Phase 2 der Karriere des Iren. 4 Detlef Kinsler