Chris Rea – King Of The Beach :: Mainstream

Some things never change, oder höchstens a bisserl: „Der Brite verpackt seine kleinen und großen Katastrophenmeldungen in transparenten, kraftvollen Blues und singt mit tiefem, rauhen Timbre, umspült vom kristallklaren Bottleneckgitarrenspiel“, so der MUSIKEXPRESS im Januar 1990 über Chris Rea, Anlass war die Veröffentlichung von THE ROADTO HELL. Obige Beschreibung gilt heute – bis auf das Wörtchen „kraftvollen“ – uneingeschränkt, lediglich ein Klassiker wie selbiges Album will Chris Rea nicht mehr so recht gelingen. KING OF THE BEACH hat nicht die gleiche Dichte an passablen Songs, vor allem 3ber wäre das Album 1990 besser aufgehoben gewesen als im Jahr 2000.Titel 2 „All Summer Long“ erinnert gefährlich an „Driving Home For Christmas“, und als Rea in Titel 4 „Still Beautiful“ zu fast identischem Sound von „dancing snowflakes“ singt, fühlt man sich – Deja-vu – an „Driving Home For Christmas“ erinnert und schaut schnell nochmal im Booklet nach, ob man nicht versehentlich die Maxi mit vier Remixen vom gleichen Lied erworben hat. „Sanften Songrock“ nennt das die Plattenfirma, und diese seltsam inhaltslose Phrase ist ausdrucksstärker als die ganze Platte. Rea bemüht sich über weite Strecken nicht mal mehr, die passenden Worte zu finden: kaum hat er sich durch eine hirnlos betextete Strophe zum Refrain wie „Down On Guitar Street“ oder“Who Do You Love“ gemogelt, dann wiederholt er ihn mit gespielter Leidenschaft über endlose Minuten und kitschige Streicherarrangements. Statt der CD ist möglicherweise eine Konzertkarte die bessere Investition, denn live bemüht sich Chris Rea bisweilen, seine Songs umzuarrangieren und musikalisch interessant zu bleiben.