Christian Fennesz & Jim O’Rourke

It’s Hard For Me To Say I’m Sorry

Editions Mego (Import)

Weißer Lärm, erzeugt von Gitarren und Computern: Zwei Noise-Avantgardisten machen gemeinsame Sache.

2015 kam O’Rourke mit einer exzellenten Softrockplatte um die Ecke, doch wer die Kurvenfahrten des in Tokio lebenden Musikers kennt, wird geahnt haben: Da ist was im Busch. Nun ist es raus: ein Album mit dem österreichischen Klangkünstler Christian Fennesz, dessen ENDLESS SUMMER-LP aus dem Jahr 2001 ähnlich wie die Alben von Boards Of Canada zu einem Meilenstein der Indie-Electronica geworden ist.

Bevor O’Rourke seine SIMPLE SONGS veröffentlichte, arbeitete er an intensiven Soundtrackschleifen für Dokus und Indie­filme. An diese Ästhetik knüpft das Werk mit Fennesz an: IT’S HARD FOR ME TO SAY I’M SORRY bietet zwei Tracks. Angeordnet sind sie wie Suiten, Teile fließen ineinander, man verlässt bald den Ausgangspunkt der Kompositionen.

„I Just Want You To Stay“ beginnt disharmonisch, baut dann zweimal eine Art Schönheit des weißen Rauschens auf, die von zwei Lärmattacken zerstört wird. „Wouldn’t Wanna Be Swept Away“ klingt stolzer, majestätischer. Auch hier ist der von Gitarren und Computer generierte Krach höhenlastig. Im Finale simuliert ein Computer oder ein präpariertes Instru­ment, so genau erkennt man das nicht, eine Art arabeskes Saxofonsolo. Die Musik klingt dann wie Pink Floyd ohne den ganzen Rockmist.