Christina Aguilera – Back To Basics :: VÖ: 11.8.

Früher hat sie vor allem ihr Image verkauft als braverTeen-Star, der „Jeanie In A Bettle“ trällerte, später als verruchtes Luder, das mit knappen Outfits gekonnte Provokation betrieb. Davon ist Christina Aguilera heute Lichtjahre entfernt. Mit 25 Jahren scheint sie sich hinreichend ausgetobt zu haben – und wagt jetzt den nächsten Schritt: Wie bei Pink und Justin Timberlake geht es auch ihr um künstlerische Emanzipation. Um das Schaffen von etwas Monumentalem, das höchsten Ansprüchen genügt und sie auch außerhalb eines bestimmten Genres oder einer Zielgruppe etabliert. Daran hat sie fast drei Jahre gebastelt – mit so unterschiedlichen Produzenten wie der allgegenwärtigen Linda Perry und dem New Yorker DJ Premier IGuru’s Jazzmatazzl. Was dafür sorgt, dass die 28 Stücke auf back to BASICS zwei völlig gegensätzliche Ansätze verfolgen. Zum einen Jazz, Blues und Soul im authentischen Gewand der 20er und 30er (mit Big Band und Orchester], zum anderen unterlegt mit modernen, extrem fetten Beats. Festgehalten auf einer opulenten Doppel-CD – und streng getrennt nach dem jeweiligen Produzenten. Wobei die Premier-CD eigentlich sehr halbherzig wirkt. Weil Christina Aguilera ihren neuen Sound nicht konsequent durchzieht. Klar, glänzt sie in Stücken wie „Pray“, „Back In The Day“ und „Understand‘ mit einem Wahnsinnsorgan ä la Aretha Franklin und Etta James, und doch klingt der R’n’B und Soul, den sie hier serviert, irgendwie synthetisch und falsch. Eben, weil er auf offenkundigen Samples und Loops basiert, und weil diese längst nicht die Authentizität besitzen, wie Bläser. Streicher und eine Big Band. Denn Linda Perry hat den klassischen Ansatz gewählt und X-Tina live mit Begleitung singen lassen – was sich in echten Geniestreichen wie“.Candy Man“ lim Stile der Andrew Sisters], dem verwegenen“.Nasty Naughty Boy“ und dem bluesigen J’ve Got Trouble manifestiert. Stücke, die vor Sex-Appeal, Verruchtheit und Herzschmerz strotzen – und in einer epischen Ballade namens „Hurt“ gipfeln. Wobei ein Album [das mit Linda Perry) natürlich auch gereicht hätte.

www.christinaaguilera.com