Cindarella – Heartbreak Station
Wenn die Jugend in den Annolen der Alten wühlt, ist meistens etwas faul. Entweder fehlt’s an musikalischen Ideen, oder der historische Rekurs soll kaschieren, daß man sich gern mit fremden Federn schmückt. Doch solche Überlegungen lassen Tom Keifer und seine Cinderellas völlig kalt — sie covern mit Stil und machen auch keinerlei Hehl daraus. Schon .Shelter Me“, die Single, ist ein Lehrstück in Ahnenpflege; Ungeschliffene Dobro-Gitarren liefern das Aroma für einen Song, der gut und gern als modernes Remake des Stones-Klassikers ,Gimme Shelter“ gelten kann. Auch der Titelsong atmet das rohe, bluesrock-getränkte Flair der frühen Stones. Doch das amerikanische Hardrock-Quartett versteht es meisterlich, frischen Wein in alte Schläuche zu pumpen: Mal sorgen watteweiche Streicher-Arrangements für heimeliges Ambiente, dann blasen sich die Memphis Horns mächtig auf, mal zieht ein herrisches Saxophon seine Furchen, dann riskiert man gar eine ausgeschlafene Country-Hommoge. Das Erbe fest und stilbewußt im Griff, zimmert sich Cinderella mit diesem Album eine herrschaftliche Villa in der Nachbarschaft von Stones, Led Zeppelin und Aerosmith.
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