CirKus – Laylower
Das Ganze hat die Dringlichkeit eines Auffahrunfalls. Und genau wie das Malheur eines Clash of Blech kommt es so ziemlich aus dem Nichts. „Is What Is Is“ heißt das zweite Stück auf Laylower, dem Album von CirKus, zunächst taumeln Hip-Hop-Beats um die hochgradig wiedererkennbare Stimme von Neneh Cherry- und dann passiert er, der Auffahrunfall. In Form einer Schwanzrockgitarre. Dergestalt, dass die Testikel des Gitarrenbedieners auf alle Fälle in Bodennähe baumeln. Eine kernige Angelegenheit, das. Und gar nicht so untypisch für den Tonträgervon CirKus. Denn der Zusammenschluss von DJ Karmil, Cameron McVey (der u.a. Massive Attack und Portishead produzierte), Lolita Moon und Neneh Cherry funktioniert auch stilistisch als offenes System. Mit leichter Hand werden auf laylower Reggae-Artiges. HipHop-Beats, Pop und Rock zusammengerührt, dabei geht es, wie erwähnt, zwischendurch auch mal brachial zu – und stets so, dass der Groove- und Schmoove-Minister das erste und letzte Wort hat. Eine seiner besten Ansprachen hält der in „Time For The Whistle“: Extrem geschmeidig schiebt der Song aus der Tiefe des Klangraums, extrem locker verdichten sich dort Sounds, bevor sie – ebenso lässig – wieder verduften; es regiert die Fluffigkeit fließenden Verkehrs. Und irgendwann dräut dann der nächste Auffahrunfall. Weshalb für immer gilt: Augen auf im Straßenverkehr. Und bei der Auswahl der Musik erst recht. www.cirkustent.com
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