Code 46 von Michael Winterbottom
Man muss nicht Multimillionen in Ausstattung und Effekte stecken, um effektive Science Fiction auf Film zu bannen. Michael Winterbottom, gerade noch im Kino mit seinem unmittelbar vor CODE 46 abgedrehten Filmessay 9 SONGS, erinnert sich daran, dass es in diesem Genre einst vor allem um Ideen, Philosophie und Gedankenspiele ging. Bei ihm reichen die Bilder eines futuristischen Groflstadt-Molochs wie Shanghai, um die nötige Stimmung für seine Geschichte einer eigentlich zum Scheitern verurteilte Liebe zu evozieren. Überhaupt muss man immer wieder an David Leans BEGEGNUNG und Godards ALPHAViLLE denken in dieser Variation von BLADE RUNNER und BRAZIL (und somit 1984) in der zwei Liebende einem ebenso perfekten wie unmenschlichen System zu trotzen versuchen. Kein mit Effekten aufgemotztes Retro-Spektakel wie I, ROBOT oder MINORITY REPORT, sondern wirklich durch und durch modernes Kino – die filmische Antwort auf „OK Computer“.
Start: 3.3.
www.mgm.com/ua/code46 Mit: Tim Robbins, Samantha Morton u.a.
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