Computerjockeys – Plankton :: Electro
Tja, das schwierige zweite Album: Sicherlich hatten die Computerjockeys nichts weniger Ehrenhaftes im Sinn, als jede Wiederholung kategorisch auszuschließen. So kommt es, dass Plankton nicht mehr viel mit dem vor zwei Jahren auf dem mittlerweile dahingeschiedenen Harvest-Label veröffentlichten Debüt Computerjockeys gemein hat. Irgendwo auf dem weiten Feld von Computerspiel-Pop, Synthie-Funk. Breakbeats und ein paar asiatischen Soundfarben oszillieren die 16 neuen Tracks von Wolfgang Hagedorn und Digital Jockey ohne dabei ganz zu überzeugen. Man mag das Prinzip Pop in den Kollaborationen mit vier Sängerinnen erfreut zur Kenntnis nehmen, allein, die Tracks kommen nicht richtig aus den Startlöchern. In dem eh schon unentschiedenen Sounddesign wirken die Vokal-Beiträge manchmal nur wie eine weitere elektronische Finesse. Ausnahmen: der MTV-Mangaserien-Hit „My Golden Boy“ und das seltsame, nervöse „Really“, auf denen die Performancekünstlerin, Filmemacherin und Tänzerin Stella Schwarz zu hören ist. Das Debütalbum mit dem geloopten Tischtennisgeklacker („Pingpong“) überzeugte durch Ideen und entschiedene Ausführung. Plankton verbreitet eher den verhuschten Charme einer Abschlussarbeit für die Kunsthochschule für Medien. Vielleicht braucht dieses Album aber auch ein paar Hördurchläufe mehr, um sich im heimischen CD-Player so richtig wohlzufühlen.
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