Contriva – Separate Chambers
Instrumentalplatten, zumal wenn sie so dem (selbst in lärmigen Momenten! vollkommen ruhigen Reisen, dem akustischen Roadmovietum, dem Seelenfrieden im Vorbeigehen verschrieben sind wie jene der Berliner Sonnenuntergangskapelle Contriva, möchte man gar nicht besprechen. Weil in „besprechen das Wort „sprechen steckt. Und nicht etwa „Schnauze halten!“, was viel angebrachter wäre. Was soll man auch wieder groß erzählen von der „lyrischen Qualität“, die in einer solchen Musik zu stecken vermag (sie tut es, keine Frage!. Und davon, dass Masha Qrella IMina, NMFarner und viel gelobte Soloarbeiten), Max Punktezahl (Jersey, Notwist, Saroos), Rike Schuberty (Noel)und Hannes Lehmann IMina) mit separate CHAMBERS nicht nur ihr drittes, sondern vor allem ihr..(e/chffüfligs(es“Album (behauptet jedenfalls das Presseinfo) aufgenommen haben. Leichtfüßig – leichtfüßiger – am leichtfüßigsten? Tatsächlich, die Rechtschreibprüfung lässt das alles durchgehen. Aber warum soll gesteigert werden, was längst nicht mehr an Auf und Ab, Stock und Stein, Höhen- und Sinkflug gemessen werden mag – was grundsätzlich nicht gemessen werden kann? Und ja, es ist schon erstaunlich, wie sehr sich diese Musiker, sonst ja alles eigenständige Lied autoren und überhaupt ganz außerordentliche Hansdampfe, zurücknehmen können, um mit Contriva der Kunst des tiefen Atmens in dennoch ziemlich festen Songstrukturen zu frönen. Und über den Sound, das Vibrieren, das Anschwellen, Feedbacks nächstens zur absoluten Ruhe lässt sich formidabel philosophieren. Aber nicht während diese Platte läuft! Da hält man die Schnauze! (Nur zum Song „Before“ darf ich noch was sagen – weil da nämlich gesungen wird: Es ist das vielleicht schönste Stereolab-Lied, welches nicht von Stereolab selbst stammt.)
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