Cornershop And The Double „O“ :: Groove Of

Ample Play/Soulfood

At the Indiedisco? Nö, längst nicht mehr. Mit dieser heftig nach Bollywood riechenden Punjabi-Fingerübung gerät die kurze Hit-Vergangenheit der Briten in Vergessenheit.

Erinnert sich noch jemand an Panjabi MC, der 2002 mit einem Song namens „Mundian To Bach Ke“ erst irgendwelche Strandbars und Café-Lounges beschallte und dann das Formatradio verstopfte? Es mag an der Instrumentierung liegen, aber „United Provinces Of India“, der erste Song auf dem neuen Cornershop-Album Cornershop And The Double „O“ Groove Of, erinnert stark an die Nummer. Ein paar Tablas, ein dicker Beat – nur beim Gesang sind dann doch einige Unterschiede festzustellen. Cornershop verlassen sich auf Bubbley Kaur, die auch im weiteren Verlauf des Albums immer wieder zu hören ist und mit ihrer charakteristischen Art zu singen als Prägestempel funktioniert. Denn auch wenn die Geschwindigkeit der Songs variiert, der Beat mal weiter vorn und mal weiter im Hintergrund stattfindet: Mit dem Indiedisco-orientated „Brimful Of Ashra“-Pop, mit dem die allermeisten die Musik von Tjinder Singh und seinen Freunden wohl verbinden dürften, hat das nichts mehr zu tun. Manchmal findet sich noch ein bisschen Bass- und Keyboard-Arbeit, die so auch in der Disco in London, Paris, New York stattfinden könnte („The 911 Curry“), manchmal ein bisschen cheesy Pop („Double Decker Eyelashes“). Auch das bereits bekannte „Topknot“ packte man noch einmal aufs Album. Eigentlich schon ein Hit – die indischen Vocals übernehmen jedoch auch hier die Führung und sorgen so für maximale Irritation. Dass die Band bei der Finanzierung dieser Platte nicht auf ein Label zurückgreifen konnte, sondern ihre Anhängerschaft über die Fundraisingplattform „Pledge Music“ rekrutierte, ist durchaus verständlich.

Destroyer

Kaputt